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Energieeffizienz

10 neue Regeln für das Energiesparen

Öko oder nicht? Eine neue EU-Richtlinie bringt jede Menge Vorgaben für Produkte und Dienstleistungen, die Einfluss auf den Energieverbrauch haben – vom Drucker bis zur Energieberatung. Die wichtigsten neuen Regeln.

2015 soll sich in Sachen Energieeffizienz für Verbraucher und Hauseigentümer einiges ändern. Und zwar bei Haushalts- und Bürogeräten, Heizungen, Kaminen, Wärmedämmung und noch vielem mehr. Nach Einschätzung der Deutschen Energie-Agentur (dena) sind dies die zehn wichtigsten Neuerungen:
  1. Farbenlehre:
    Das EU-Label zeigt die Energieeffizienz von Haushalts- und Elektrogeräten an. Die meisten kennen den Aufkleber schon von ihrer Waschmaschine: Grün steht für höchste Energieeffizienz, Rot für die geringste. Dabei ist der grüne – also der energieeffizienteste – Bereich nochmals unterteilt in die Kategorien A bis A+++. Für viele Geräte ist diese Kennzeichnung bereits seit längerem verpflichtend (z.B. Backofen, Wäschetrockner, Kühlgeräte, Fernseher), weitere sollen folgen.
    Das bringt’s: Das EU-Label erleichtert den Vergleich verschiedener Modelle erheblich, da es auf einen Blick zeigt, wie sich die Geräte in Sachen Energieverbrauch unterscheiden.
  2. Gekennzeichnete Küchenhelfer:
    Auch Backöfen und Dunstabzugshauben müssen seit diesem Jahr das EU-Label gut sichtbar tragen.
    Das bringt’s: Mit einem energiesparenden Backofen lassen sich über die durchschnittliche Lebensdauer laut EU-Kommission rund 230 Euro sparen.
  3. Automatisches Aus:
    Kaffeemaschinen, die ab Januar 2015 auf den Markt kommt, müssen sich nach einer bestimmten Zeitspanne – zwischen 5 und 40 Minuten – automatisch abschalten, um Strom zu sparen.
    Das bringt’s: Der einzelne Kaffeetrinker spart bis zu zehn Euro im Jahr – europaweit sollen durch diese Maßnahme Energieeinsparungen von mehr als zwei Terawattstunden pro Jahr zusammenkommen. Zum Vergleich: Mit dem hier eingesparten Strom könnte in jedem deutschen Haushalt das ganze Jahr täglich über zwölf Stunden eine LED-Leuchte brennen.
  4. Weg vom W-LAN:
    Bei Druckern, Routern & Co. muss es ab sofort möglich sein, die drahtlose Netzwerkverbindung zu deaktivieren, wenn diese auch über ein Kabel ins Netz gehen können.
    Das bringt’s: Mit den neuen W-LAN-Routern, die automatisch in den Schlummermodus schalten, wenn sie nicht genutzt werden, lassen sich bis zu 33 Euro Stromkosten pro Jahr sparen.
  5. Online ökologisch shoppen:
    Auch in Online-Shops muss seit dem 1. Januar 2015 bei Produkten aus dem Bereich Haushalts- und Elektrogeräte die EU-Farbskala gezeigt werden – und zwar so, dass sie für den Käufer auch lesbar ist.
    Das bringt’s: Die neue Regelung stellt sicher, dass Verbraucher in Online-Shops die gleichen Informationen zum Energieverbrauch eines Produktes erhalten, wie sie diese auch in einem Fachgeschäft vor Ort bekommen würden.
  6. Saubere Wärme:
    Ab September 2015 bekommen auch Heizungen und Warmwasserbereiter den EU-Aufkleber verpasst. Allerdings betrifft diese Vorschrift nur neue Geräte – bereits vorhandene müssen nicht nachgerüstet werden. Und auch für die Nutzung von Heizkesseln gibt es seit Jahresbeginn neue Richtlinien: Öl- und Gasheizkessel, die älter als 30 Jahre sind, dürfen nicht mehr betrieben werden. Es gibt jedoch Ausnahmen, beispielsweise für Brennwert- und Niedertemperaturkessel sowie Heizkessel im selbstgenutzten Haus.
    Das bringt’s: Ein moderner Brennwertkessel spart im Vergleich zu einem alten Heizkessel laut Stiftung Warentest mehr als zehn Prozent an Energiekosten pro Jahr.
  7. Staubfrei heizen:
    Für Kamine und Kachelöfen gelten ab 2015 in Sachen Staub- und Kohlenmonoxid-Ausstoß strengere Regeln – und zwar sowohl für neue als auch für bereits eingebaute Öfen. Eventuell brauchen ältere Modelle einen zusätzlichen Staubfilter.
    Das bringt’s: Was viele nicht wissen: Durch Kamine, Kachelöfen & Co. wird in etwa so viel Feinstaub produziert wie im Straßenverkehr. Die Um- oder Nachrüstung ist deshalb ein wichtiger Schritt zur Verringerung der Feinstaubbelastung.
  8. Gut gedämmt:
    Bis Ende 2015 müssen Hausbesitzer den Dachboden dämmen, wenn dies bislang nicht ausreichend geschehen ist. Doch auch hier gibt es Ausnahmen: Wohnen die Eigentümer seit mindestens 2002 selbst in dem Haus, muss es erst gedämmt werden, wenn der Besitzer wechselt. Dieser hat dann zwei Jahre Zeit für die Umbaumaßnahme.
    Das bringt’s: Bei schlecht gedämmten Wohnhäusern können rund 20 Prozent der Energie über das Dach verloren gehen. Eine Beispielrechnung: Ein Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche spart mit der Dämmung der obersten Geschossdecke – abzüglich der Investitionskosten – in 20 Jahren rund 3.600 Euro Heizkosten.
  9. Besser beraten:
    Seit dem 1. März 2015 gibt es für Hauseigentümer höhere Zuschüsse für die Vor-Ort-Beratung durch einen Energieexperten: maximal 800 Euro für Besitzer eines Ein- oder Zweifamilienhauses, 1.100 Euro bei einem Mehrfamilienhaus.
    Das bringt’s: Die meiste Energie in Wohngebäuden wird für Heizung und Warmwasser verbraucht. Energieberater zeigen Wege, wie sich hier möglichst viel Energiekosten einsparen lassen.
  10. Der Haus-Pass:
    Ab dem 1. Mai 2015 benötigt jede Immobilie, die verkauft werden soll, einen Energieausweis. Aus diesem muss das Baujahr des Hauses, die Art der Heizung, der Energieverbrauch sowie der Energiebedarf hervorgehen. Dieser Öko-Pass muss beispielsweise bei Immobilienanzeigen im Internet veröffentlicht werden.
    Das bringt’s: Die neuen Energieausweise ordnen ein Gebäude einer Energieeffizienzklasse von "A+" bis "H" zu. Kauf- und Mietinteressenten erhalten so sofort einen fundierten Eindruck vom energetischen Zustand eines Hauses.
Strom sparen
Austauschen lohnt sich: Werden alte Geräte durch moderne, energieeffiziente Modelle ersetzt, kann man pro Jahr mehr als 300 Euro Stromkosten einsparen.

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